Das Format passt: Rekordbeteiligung beim Neujahrstreffen der Dinklager Bürgeraktion bei der Firma Alwid
Datum: 10.01.2025
Heinrich Klöker
Eine schöne Tradition, die sich weiterhin einer sehr großen Beliebtheit erfreut: Bereits zum elften Mal fand am Donnerstagabend das Neujahrstreffen der Dinklager Bürgeraktion unter dem Motto "Glücksehs ne Joahr" statt, das abwechselnd in Dinklager Betrieben über die Bühne geht. Gastgeber war in diesem Jahr die Firma Alwid mit Sitz an der Hansestraße. Rund 180 Vertreter von Dinklager Betrieben aus Handwerk, Gewerbe, Einzelhandel und Dienstleistung nahmen an dem Treffen teil.
Eingangs begrüßte Markus Ruhe, Vorsitzender der Dinklager Bürgeraktion, die Gäste und bedankte sich bei den Gastgebern. "Mit über 180 Teilnehmern haben wir einen Rekord aufgestellt. Das zeigt uns, dass sich unser Neujahrsempfang nach wie vor sehr großer Beliebtheit erfreut und das Format passt", sagte er. Der Abend begann mit einer symbolischen Aktion: Am Eingang bekamen alle Gäste einen Gegenstand in die Hand gedrückt. Alle mit dem gleichen Gegenstand sollten sich in Gruppen zusammenfinden. "Idee dahinter ist, dass man sich nicht nur zu bekannten Personen stellt, sondern auch neue Unternehmer aus Dinklage kennenlernt", erläuterte Ruhe.
2024 sei ein sehr herausforderndes Jahr gewesen, Markus Ruhe nannte die Stichpunkte Nahost-Konflikt, Aus der Ampel-Koalition und Wahl von Donald Trump. Seine Forderung an die künftige Bundesregierung: "Was wir auf jeden Fall benötigen, ist eine wirtschaftsfreundlichere Politik. Die Standortbedingungen in Deutschland müssen verbessert werden." Mit Blick auf die Gewerbesteuereinnahmen in Dinklage und umliegenden Kommunen seien die vergangenen Jahre für die hiesigen Firmen noch relativ gut gelaufen. "Hoffen wir, dass unsere Region so stark bleibt."
Auch für die Bürgeraktion sei 2024 ein sehr herausforderndes und arbeitsreiches Jahr gewesen. "Die Hauptlast der Arbeit wird von unseren Mitarbeiterinnen im Citymanagement, Christin Voßmann und Verena Peters, getragen. Aber ohne die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand und in den Arbeitskreisen wäre die Vielzahl der Aufgaben nicht zu bewältigen", sagte Ruhe und appellierte: "Wir sind immer auf der Suche nach Personen, die mithelfen möchten." Markus Ruhe bedankt sich bei Christin Voßmann und Verena Peters für ihren Einsatz und ihre Arbeit. "Ohne euch wäre das alles nicht möglich. Wir sind froh, dass ihr bei uns seid."
Zudem blickte Markus Ruhe auf aus zehnjährige Bestehen der Internet- und Social-Media-Präsenz "Made in Dinklage" zurück, welches im vergangenen Jahr gebührend bei Meyer Bünne gefeiert wurde - inklusive Kneipenquiz. "Als wir vor 10 Jahren das Portal gegründet haben, standen eine gemeinsame Interpräsenz und die Gewinnung von Kunden im Vordergrund. In den letzten 10 Jahren hat sich jedoch viel verändert und der Auftritt in den Sozialen Medien sowie die Suche und Gewinnung von Mitarbeitern sich wesentlich wichtiger geworden und bilden bei vielen Firmen einen Schwerpunkt in der Werbung." Auch Made in Dinklage sei diesen Wandel mitgegangen und habe mit der Aufnahme eines Stellenmarktes und der Präsenz auf Facebook und Instagram der Neugewichtung dieser Themen Rechnung getragen. "Die Zugriffszahlen vo Instagram haben sich im Jahr 2024 versechsfacht. Von etwa 18.600 Aufrufen im Januar auf etwa 115.000 im Dezember. Insgesamt wurde unser Portal im Dezember über alle Kanäle über 250.000-mal abgerufen", freute sich Markus Ruhe und ergänzte": Für mich ist dieses Jubiläum nicht nur ein Meilenstein für unser Portal, sondern auch ein Ausdruck des starken Gemeinschaftsgeistes und der Zusammenarbeit, die Dinklage so besonders macht."
Eine weitere erfolgreiche Gemeinschaftsaktion sei die DinklageCard. Dabei handelt es sich um eine Sachbezugskarte, die Anfang 2023 eingeführt wurde."Sie ist zum einen ein Mittel zur Mitarbeiterbindung, da Mitarbeiter bis zu 50 Euro im Monat steuer- und sozialabgabenfrei erhalten können und sie stärkt zudem den Einzelhandel vor Ort, da die Karte nur bei Geschäften im Ort eingelöst werden kann. Eine hohe Anzahl an Akzeptanzstellen und sehr geringe Kosten im Vergleich zu anderen Anbietern mache die DinklageCard so interessant." Weitere Firmen, die die Aktion unterstützen möchten, können sich bei Markus Ruhe und Verena Peters melden.
Austausch und Netzwerken in ungezwungener Atmosphäre: Im Vorjahr fanden die ersten Treffen der Dinklager Jungunternehmer statt. "Ich kann berichten, dass diese ein voller Erfolg waren. Es macht Spaß zu sehen, dass es noch so viele junge Unternehmer in Dinklage gibt, die Bock darauf haben selbstständig zu sein", freute sich Markus Ruhe. Das nächste Treffen in dieser Reihe ist für Anfang März geplant.
Ferner ging der Vorsitzende auf das Leerstandsmanagement ein. "Wir sind sehr froh, dass wir zusammen mit der Politik in Dinklage eine Förderrichtlinie ins Leben rufen können. Ob diese Förderung ausreicht, wird sich in der nächsten Zeit zeigen. Uns ist aber klar, dass wir hier nur zusammen mit der Verwaltung der Stadt Dinklage und der Politik etwas erreichen können", betonte Markus Ruhe und bedankte sich bei Bürgermeister Carl-Heinz Putthoff, Wirtschaftsförderer Carsten Vagelpohl und weiteren Mitarbeitern der Stadt für die sehr gute Zusammenarbeit. "Es gibt einen regelmäßigen Austausch und ein offenes Ohr für unsere Anliegen."
Auf den Tischen lagen Bierdeckel mit dem neuen Logo der Bürgeraktion. "Das D steht für Dinklage und der Smiley für ein freundliches Dinklage. Dinklage ist eine lebenswerte Stadt mit einem immer noch funktionierenden Einzelhandel, Handwerksbetrieben, Vereinen und allem, was dazu gehört. Das soll unser Logo ausdrücken." Darüber hinaus wurde mit Dinklage Marketing eine neue Marke initiiert. "Mit dem Namen Dinklage Marketing werden wir in Zukunft verstärkt nach außen autreten."
Abschließend bedankte sich Markus Ruhe bei allen Personen, die am Gelingen des Abends mitgewirkt haben, allen Mitgliedern aus dem Vorstand, dem Arbeitskreis "Made in Dinklage" sowie allen anderen Personen, die in den letzten Jahren ehrenamtlich für Dinklage aktiv waren.
Anschließend begrüßte Olaf Abrahams, einer der drei Alwid-Geschäftsführer, die Gäste. Er gab einen Einblick in die Historie der Firma, die 1964 von Alwin Wieferig gegründet wurde. Das Unternehmen ist bekannt für die Fertigung und den Vertrieb von Spezialmaschinen (insbesondere Abfüll- und Verschließmaschinen). Der Geschäftszweig Heizungsbau wurde 2024 eingestellt. Zum Lieferumfang gehören Füllmaschinen für nieder- bis hochviskose, stille Flüssigkeiten sowie Verschließmaschinen. Der Geschäftsführer berichtete über die schwierige wirtschaftliche Lage seit Corona und den Umzug ins heutige Gebäude. Ab 2023 erfolgte die Zusammenarbeit mit Kruse+Sohn (Edewecht), einem Teil der Siemer Unternehmensgruppe. Im Januar 2024 kam es zur Übernahme durch Kruse+Sohn und Weiterführung mit einem neuen Management. "Die Zusammenarbeit der beiden Unternehmen bietet die Möglichkeit, vollständige Linienkonzepte mit einem hohen Automatisierungsgrad anzubieten. Das ist ein großer Unterschied gegenüber den Wettbewerbern", sagte Olaf Abrahams. Alwid sowie Kruse+Sohn verfügen über 9500 Quadratmeter Büro- und Montageflächen an zwei Standorten sowie 80 Mitarbeiter und können 4200 installierte Anlagen weltweit in 65 Ländern vorweisen. Drehen, fräsen, schweißen, biegen: Alwid verfügt über eine hohe Fertigungstiefe und ist gern auch für lokale Firmen als Zulieferer für Bauteile, Rahmen etc. tätig. 80 Prozent der Kunden kommen aus dem Bereich Lebensmittel (Leberwurst in Gläsern, Honig, verpacktes Gyros in Faltschachteln, Tiefkühlgemüse in Faltschachteln). Auch in den Bereichen Getränke (Gin, Eierlikör) und Chemie (Ad Bleu, Scheibenreiniger) kommen Maschinen von Alwid zum Einsatz. Zudem erwähnte Olaf Abrahams die Ausildungsmöglichkeiten im kaufmännischen Bereich, zum Mechatroniker und Feinwerkmechaniker. "Bewerbungen sind herzlich willkommen."
Nach den - auch zwischendurch immer wieder - mit viel Applaus bedachten Reden wurden die interessierten Gäste in Gruppen durch die Gebäude geführt, wo sie viele Eindrücke über die betrieblichen Abläufe aus erster Hand gewannen und sich ein Bild von der räumlichen Gestaltung machen konnten.
In angeregten und freundlichen Gesprächen knüpften die Teilnehmer des Neujahrstreffens bei Sekt, Wein, Bier oder alkoholfreien Getränken neue Kontakte und festigten bestehende Bekanntschaften und Freundschaften. Freudige Gesichter in geselligen Runden prägten allerorten die Szenerie. Für die Stärkung zwischendurch stand Fingerfood bereit. Insgesamt erneut eine rundum harmonische und gelungene Veranstaltung, nach der die Teilnehmer sich bereits auf die nächste Auflage Anfang 2026 freuen.