Glücksehs ne Joahr

Ein schöner Abend in harmonischer Atmosphäre: 160 Gäste beim Neujahrstreffen der Bürgeraktion

Datum: 06.01.2023

Heinrich Klöker

Eine schöne Tradition, die sich auch nach zweijähriger coronabedingter Zwangspause weiterhin einer sehr großen großen Beliebtheit erfreut: Bereits zum zehnten Mal fand am Donnerstagabend das Neujahrstreffen der Dinklager Bürgeraktion unter dem Motto "Glücksehs ne Joahr" statt, das abwechselnd in Dinklager Betrieben über die Bühne geht. Gastgeber war in diesem Jahr die Firma Rießelmann Holz und Baustoffe GmbH mit Sitz an der Boschstraße. Rund 160 Vertreter von Dinklager Betrieben aus Handwerk, Gewerbe, Einzelhandel und Dienstleistung nahmen an dem Treffen teil.


Markus Ruhe, 2. Vorsitzender der Dinklager Bürgeraktion, begrüßte eingangs in Vertretung des krankheitsbedingt fehlenden Vorsitzenden Joe Behrens  die Teilnehmer und freute sich, dass so viele Gäste dabei waren. "Nach 2 erfolglosen Anläufen können wir heute endlich wieder unseren Neujahrsempfang durchführen. Über 2 Jahre Corona und mittlerweile 10 Monate Krieg in der Ukraine bedeuten auch für unsere Betriebe vor Ort große Probleme und Schwierigkeiten. Kurz nennen möchte ich hier nur die Stichworte Lockdown und Energiekrise. Daher sind wir besonders froh, heute wieder hier zusammen zu stehen und uns in geselliger Runde auszutauschen", sagte er.


Das seien aber nicht die einzigen Herausforderungen: "Die Baby-Boomer gehen in den nächsten 10 Jahren in den Ruhestand und Themen wie Work-Life-Balance und Attraktivität des Handwerks führen zu einem nicht gekannten Fachkräftemangel", sagte der 2. Vorsitzende.


Vor über 8 Jahren wurde die gemeinsame Internetpräsenz "Made-in-Dinklage" gegründet, um vor allem Handwerks- und Industriebetriebe bei diesem Problem zu unterstützen. Markus Ruhe lud die Anwesenden ein, die Plattform aktiv zu nutzen.


"Das Thema Digitalisierung und hier vor allem Social Media ist unser Citymanager im letzten Jahr mit einer Vortragsreihe angegangen und wie wir dort unter anderem lernen durften, geht es bei den Industrie- und Handwerksbetrieben auch nur um das Thema Fachkräftesicherung und -gewinnung."


Das nächste Projekt sei die Einführung einer Sachbezugskarte, die unter dem Namen DinklageCard firmieren soll. "Viele Firmen kennen und nutzen bereits die Möglichkeit, ihren Mitarbeitern bis zu 50 Euro pro Monat steuer- und sozialabgabenfrei zukommen zu lassen. Die DinklageCard soll den Firmen beim Thema Fachkräftesicherung helfen und gleichzeitig den Einzelhandel vor Ort unterstützen, da das Geld nur regional und eben nicht im Internet ausgegeben werden kann", sagte Ruhe.


Ein nicht zu unterschätzender Punkt beim Thema Fachkräftemangel sei aber auch die Attraktivität der Stadt Dinklage und des Landkreises Vechta. Dazu gehörten Themen wie eine attraktive Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und auch ein funktionierender Einzelhandel. "Unter anderem aus diesem Grund haben wir vom Vorstand der Bürgeraktion im Frühjahr 2021 einen Antrag auf die Einstellung eines Citymanager/in gestellt. Denn dieses Thema überschreitet eindeutig unsere zeitlichen Möglichkeiten. Dankenswerterweise hat die Politik der Einstellung eines Citymanagers zugestimmt", berichtete Ruhe.


Das könne aber nur der erste Schritt sein, um dem bereits begonnen Wandel entgegenzutreten. Weiter brauche die Stadt Dinklage ein Konzept. Dieses könne aber nur dann entwickelt werden und funktionieren, wenn alle Akteure in der Kommune zusammenarbeiten - von der Rathausspitze über Stadtmarketing, Einzelhandel und Gastronomie, aber auch kulturelle Anbieter und Bürgerinnen und Bürger. Ganz wichtig hierbei sei aus Sicht der Bürgeraktion aber eine funktionierende Wirtschaftsförderung im Rathaus, die verlässlicher Partner und Ansprechpartner für die Wirtschaft vor Ort ist und den Prozess aktiv mitgestaltet und begleitet. Der Verkehrsentwicklungsplan solle ebenfalls zur Stärkung der Attraktivität der Innenstadt beitragen.


Zum Thema Citymanager sagte Markus Ruhe: "Die Aufgaben des Citymanagers sind natürlich nicht nur das Leerstandsmanagement und die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt. Sprich er ist nicht nur für den Einzelhandel da. Auch, wenn das von einigen so wahrgenommen wird. Nein, er ist für die ganze Wirtschaft in Dinklage ein Akteur. Hierzu gehört es Anstöße für die Umsetzung und Weiterentwicklung der Digitalisierung in den Betrieben zu geben, in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung weitere Ideen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels zu entwickeln - zum Beispiel den Ausbau der Kooperation zwischen den Schulen und Betrieben sowie die Verbesserung der Berufsorientierung an den Schulen. Es müssen nicht über 50 Prozent der Schüler studieren. Hier gibt es genug andere interessante Möglichkeiten, um Erfolg im beruflichen Leben zu haben. Bekanntlich haben wir aktuell eine Interimslösung mit Verena Peters für diese Stelle gewonnen, die uns die Möglichkeit gibt, in Ruhe die Stelle des Citymanagers neu zu besetzen und die Stellenbeschreibung und Stellenanforderung zu überarbeiten."


Markus Ruhe wies zudem auf die Gewerbeschau hin, die vom 1. bis 3. September stattfinden wird. Neben der Kundengewinnung sei dabei auch das Thema Fachkräftegewinnung ein Thema. "Noch sind ein paar Plätze auf der Gewerbeschau frei", schilderte Ruhe.


Zudem kündigte Markus Ruhe an, dass es in diesem Jahr im Vorstand der Bürgeraktion zu Veränderungen kommen wird. Vorsitzender Joe Behrens wird sich nach weit über 20 Jahren Arbeit im Vorstand auf der nächsten Generalversammlung in diesem Frühjahr nicht wieder zur Wahl stellen. "Wir benötigen daher einen neuen 1. Vorsitzenden und auch weitere Mitstreiter im Vorstand", erklärte der 2. Vorsitzende und dankte Behrens bereits vorab im Namen des gesamten Vorstandes herzlich für das Engagement.


Anschließend stellte Geschäftsführer Marc Rießelmann das 1946 gegründete Unternehmen Rießelmann Holz und Baustoffe kurz vor. An den 3 Standorten Dinklage, Damme und Molbergen beschäftigt das Unternehmen 75 Mitarbeiter. Die Tätigkeitsbereiche des Unternehmens, das von Marc Rießelmann in 3. Generation geleitet wird, umfassen unter anderem Dach- und Fassadenbau, Hochbau, konstruktiven Holzbau, Garten- und Landschaftsbau sowie Tiefbau. Das Unternehmen arbeite zu 80 Prozent mit gewerblichen und zu 20 Prozent mit privaten Kunden zusammen. "Wir haben tolle Mitarbeiter und eine sehr gute Kundschaft. Es macht sehr viel Freude, wir schauen zuversichtlich auf die kommenden Zeiten", sagte Marc Rießelmann.


Nach den mit viel Applaus bedachten Reden wurden die Besucher in 3 Gruppen durch die Gebäude und über das Gelände geführt, wo sie viele Eindrücke über die betrieblichen Abläufe aus erster Hand gewannen und sich ein Bild von der räumlichen Gestaltung machen konnten.

In angeregten und freundlichen Gesprächen knüpften die Teilnehmer nach dem Rundgang bei einem Glas Sekt, Wein oder Bier neue Kontakte und festigten bestehende Bekanntschaften und Freundschaften. Freudige Gesichter in geselligen Runden prägten allerorten die Szenerie. Für die Stärkung zwischendurch stand Fingerfood bereit. Insgesamt eine rundum harmonische und gelungene Veranstaltung, nach der die Teilnehmer sich bereits auf die nächste Auflage Anfang 2024 freuen. Eine Bildergalerie vom Neujahrstreffen gibt es hier


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