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Joe Behrens: „Mein Herz wird immer für die Dinklager Bürgeraktion schlagen“

Datum: 13.04.2023

Frederik Böckmann

Nach 25 Jahren im Vorstand zieht sich der 67-Jährige zurück. Was treibt ihn an? Was macht ihn stolz? Wie sieht er die Zukunft der Stadt? Das erklärt Behrens im Gespräch.


Wie viel Zeit er die vergangenen Jahre täglich für die Bürgeraktion investiert habe? Joe Behrens muss kurz überlegen und schmunzelt dann. „2 bis 3 Stunden waren das bestimmt täglich. Mit meinen Gedanken bin ich immer irgendwie bei der Bürgeraktion gewesen.“ Und das seit rund einem Vierteljahrhundert. Denn Joe Behrens engagierte sich seit 1999 in der Führungsspitze des Vorstandes. Erst als 2. Vorsitzender neben Andreas Tepe, seit 2011 als Vorsitzender des Vereins der Dinklager Gewerbetreibenden.


Doch am heutigen Donnerstag (13. April) ist Schluss. Auf der Generalversammlung der Dinklager Bürgeraktion ab 20 Uhr im Rheinischen Hof (Susen) stellt sich Joe Behrens wie angekündigt nicht mehr zur Wiederwahl. Aus gesundheitlichen Gründen möchte der 67-Jährige kürzertreten und wird auch seine aktive Mitarbeit im Arbeitskreis „Made in Dinklage“ abgeben.


Er habe schon vor einiger Zeit den Drang verspürt, die Arbeitsbelastung etwas zu drosseln, sagt Behrens. Doch das habe nicht geklappt. Im Gegenteil. Die Arbeit sei in den vergangenen Jahren nicht weniger, sondern mehr geworden, erst recht in der Corona-Pandemie. Doch jetzt, sagt er, sei der richtige Zeitpunkt für einen Rückzug. Denn: „Wir befinden uns im Aufbruch.“


Nämlich mit dem hauptamtlichen Citymanagement, das zum 1. Januar 2022 eingeführt wurde und nun durch Christin Voßmann und Verena Peters mit einer jeweils halben Stelle geleitet wird. Und auch mit der sich zur Wahl stellenden neuen Führungsspitze, deren Namen Behrens noch nicht verraten möchte, werde die Bürgeraktion sehr gut aufgestellt sein.


Joe Behrens engagierte sich 25 Jahre in der Führungscrew der Bürgeraktion. Wie der gelernte Friseurmeister auf diese Zeit zurückblickt? Zufrieden – und durchaus auch mit Stolz. „Wir haben für Dinklage viele Aktionen auf die Beine gestellt, wir haben Ideen und setzen neue Veranstaltungsformate um.“


Die Liste der Aktionen ist in der Tat lang. Dazu zählen Veranstaltungen wie Sekt in the City, Kaufrausch, Holland-Markt, Moonlight Shopping, City Summer, Weihnachtsmarkt und der Dinklaoger Dag oder auch Formate wie die Dinklager Mark, die Dinklage Card, die Schultüten-Aktion, der Sparbonbon, die Weihnachtswochen und die Vortragsreihe „Dinklage Digital“. Auch für die für den 3. September geplante und ausgefallene Gewerbeschau (Behrens: „Das tut schon weh“) gibt es eine Ersatzveranstaltung. Bei „Dinklage macht auf“ sind die Einzelhandelsgeschäfte geöffnet und auch Betriebe können sich präsentieren.


„Wir machen nicht nur etwas für die Gewerbetreibenden, sondern für die ganze Bevölkerung. Wir machen Ehrenamt für Dinklage“, betont Joe Behrens. Früher habe vielleicht einmal im Quartal eine Veranstaltung stattgefunden, jetzt sei im Schnitt fast monatlich irgendeine Aktion. Dass andere Kommunen Dinklager Formate kopierten, zeige doch, dass es die Bürgeraktion nicht so schlecht mache, ist Joe Behrens stolz.


Dies funktioniere aber nur, weil die Bürgeraktion eine „funktionierende Gruppe“, eine „unglaublich starke Gemeinschaft“ mit einem tollen Teamgeist sei. Viele Ehrenamtliche engagierten sich im Vorstand, in den verschiedenen Arbeitskreisen und bei anfallenden Arbeiten. Auch die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung sei sehr gut. Behrens, der bis April 2019 eine Versicherungsagentur in Osnabrück leitete, findet: „In der Bürgeraktion spielt einer dem anderen den Ball zu. Nur so kann Dinklage funktionieren.“


Das gelte auch für die zukünftigen Aufgaben, die auf die Bürgeraktion warten – wie vor allem bei den Diskussionen über Verkehrsströme und der „Renovierung“ der Innenstadt. Behrens wird dabei als CDU-Ratsherr weiter in den wichtigen Gremien seine Position deutlich machen. „Wir müssen den Aufenthaltscharakter in der Stadt verbessern“, sagt der Politiker und blickt dabei vor allem auf den Alten Markt und den Kirchplatz als wichtige Bausteine für die weitere Entwicklung.


Behrens ist sich sicher: Wenn mehr Aufenthaltsqualität geschaffen sei, dann würde es auch (wieder) mehr Geschäfte geben. Das Potenzial sei da, die Nachfrage durchaus auch. Unabdingbar für die Entwicklung sei ein Laden mit einem Frühstücksangebot außerhalb der Bäckereien. Schön sei natürlich auch ein Biergarten. „In Dinklage wird sich etwas tun“, ist sich der Noch-Vorsitzende der Bürgeraktion sicher.


An vorderster Front des Vereins wird Joe Behrens dann ab Donnerstagabend nicht mehr mitwirken. Doch der Rentner betont: „Mein Herz wird immer für die Dinklager Bürgeraktion schlagen.“


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