18.03.2025
Ein einzigartiges Projekt: MB Architektur plant Verlagerung der Hofstelle Münzebrock in den Bürgerpark Holdorf
Die Translozierung (Verlagerung) der Hofstelle Münzebrock in den Bürgerpark Holdorf: Ein einzigartiges Projekt, das weit über die Grenzen der Südkreis-Gemeinde für Aufsehen sorgt und mit großen Schritten der Fertigstellung entgegen sieht. Auch in Dinklage zog das Vorhaben in den vergangenen Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich, denn MB Architektur ist in Kooperation mit Jens Heil, einem Spezialisten für Gebäudesanierung und Fachwerkhäuser und Geschäftsführer vom Unternehmen AltBauHaus, zuständig für alle Planungsphasen und auf diese Weise maßgeblich in das Vorhaben involviert. "In diesem Fall konnten wir in Zusammenarbeit mit Jens Heil die Fachwerkgebäude umplanen. Es ist nach wie vor eine Ehre und total spannend für uns, solch ein außergewöhnliches Projekt begleiten zu dürfen", sagt Elke Meinert-Bahlmann.Ein Blick zurück: Nachdem sich die Verantwortlichen auf eine Verlagerung des historischen Gebäudes geeinigt hatten, wurde von der Gemeinde Holdorf für die Planung des Projekts ein Wettbewerb ausgeschrieben. Diesen konnte MB Architektur zur großen Freude des gesamten Teams für sich entscheiden.
Das entsprechende Fachwerkhaus stand an der Bundesstraße 214 in der Gemeinde Holdorf und war Teil einer Hofanlage. Das ehemalige Wohn- und Wirtschaftsgebäude stammt aus dem Jahr 1825, so ist es inschriftlich im Giebel datiert. Vermutlich wurde das Gebäude aber schon zwischen 1680 und 1700 errichtet. Das Hauptgebäude ist wohl das älteste noch vorhandene Gebäude in Holdorf. Das Fachwerk-Nebengebäude, die sogenannte Remise, stammt dagegen aus dem 20. Jahrhundert.
Das Außenfachwerk wurde kaum verändert im Laufe der Jahre und befand sich in einem guten Zustand. Im Inneren erfolgten über die Jahre weitere Umbauten beziehungsweise Verlängerungen. Im Haupthaus war zudem eine komplette Eichenkonstruktion vorzufinden.
Um den Erhalt der Gebäude zu sichern und eine sinnvolle Nutzung zu gewährleisten, sollten sie an einem anderen öffentlichen Platz stehen. Somit musste eine Translozierung geplant und organisiert werden. Der Begriff „translozieren“, wie er heute im Baugewerbe in Deutschland Verwendung findet, beschreibt das Versetzen von Gebäuden in Teilen oder als Ganzes. Anfang Dezember 2023 stand der Abbau der Gebäude durch rund 20 Bürger (überwiegend Mitglieder des Heimatvereins Holdorf und des Männergesangsvereins „Concordia“) auf dem Programm. Die Helfer trugen die Steine in den Gefachen fein säuberlich ab und stapelten sie auf. Die Fachwerkkonstruktion wurde in diesem Zuge nummeriert, in Einzelteile zerlegt und neu aufgebaut. Das Giebelfachwerk wurde in einer Halle wieder zusammengesetzt, in einem Stück nach Holdorf transportiert und aufgebaut.
Der Wiederaufbau erfolgt derzeit auf dem Gelände des Bürgerparks am Osterort in Holdorf. Durch den Umbau bietet das Haupthaus bald einen großen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum von 150 Quadratmetern, dieser hat Platz für 199 Personen. Ferner beinhaltet das Gebäude einen weiteren Multifunktionsraum von 40 Quadratmetern, der als Trauzimmer genutzt wird. Eine kleine Teeküche ist an den Veranstaltungsraum angeschlossen. Das Bürgerhaus wurde mittig mit Hilfe einer Stahlkonstruktion um etwa 8 Meter verlängert. Alles, was neu ist, wurde in Stahl eingebaut, damit der Besucher nachher direkt sehen kann, was alt und was neu ist. Ferner wird das neue Dach mit Photovoltaik versehen.
Die Remise dient als Sitz für den Heimatverein, hier finden sich Archiv, Büro und Teeküche. Im Anbau der Remise befindet sich ebenfalls eine rollstuhlgerechte Sanitäranlage, die von außen betretbar ist. Diese ist ebenfalls für den angrenzenden Bürgerpark gedacht. Zusätzlich wird es einen Lagerraum für den Männergesangverein Holdorf geben. Die Fertigstellung soll Ende Mai erfolgen. "Ein besonderes Projekt, bei dem es einige Herausforderungen zu meistern gab, was durch das gute Miteinander aller Beteiligten aber gelang", berichtet Elke Meinert-Bahlmann und lobt die vorbildliche Kooperation mit der Gemeinde Holdorf. Altes bewahren und gleichzeitig Neues gestalten: Die Translozierung übt eine besondere Faszination auf alle aus, die mit dem Vorhaben zu tun haben. "Wir freuen uns auf die weiteren Schritte und die Fertigstellung des Projekts, das die Gemeinde Holdorf enorm bereichern wird", sagt Elke Meinert-Bahlmann und ergänzt: "Und wir sind stolz, maßgeblich daran beteiligt sein zu dürfen."