Fliesenmarkt Dinklage

Große Turbulenzen in Sachen Rohstoffe: Fliesenmarkt Dinklage meistert aktuelle Herausforderungen

Datum: 20.03.2022

Heinrich Klöker

"Mir macht der Job natürlich immer noch sehr viel Spaß, derzeit ist man aber viel am Jonglieren", sagt Nicole Kreutzmann vom Fliesenmarkt Dinklage. Der Grund: Große Turbulenzen auf dem Fliesenmarkt. Die Ukraine exportiert sehr viel Ton und ist ein zentraler Rohstofflieferant für die Fliesenproduktion. Und Ton wird aus dem kriegsgeplagten Land derzeit nicht ausgefahren, was sich auf die Lieferfähigkeit von vielen Fliesen auswirkt. 


"Von einigen Werken in Italien und Spanien haben wir die Info, dass die Rohstoffvorräte in vier bis sechs Wochen aufgebraucht sein werden", sagt die Fachfrau. Bereits vor dem Krieg in der Ukraine wurde bei italienischen Werken wegen der extrem hohen Energiepreise die Produktion gedrosselt oder ganz eingestellt. So weiß Nicole Kreutzmann von einem großen italienischen Produzenten, wo der Betrieb derzeit komplett ruht.


Einige Fliesen sind aufgrund dieser Entwicklungen derzeit nicht lieferbar. "Wir versuchen, schnell Alternativen zu finden, was aber nicht immer ganz einfach ist." So hat der Fliesenmarkt Dinklage derzeit sehr viele Fliesen auf Lager, um eine große Auswahl an Alternativen zu bieten. "Dabei haben wir uns auf unser Kernsortiment konzentriert und können einen gewissen Zeitraum überbrücken", sagt die Expertin. Auch die deutschen Großhändler, mit denen der Fliesenmarkt Dinklage kooperiert, haben sich bevorratet.


Es lässt sich aber nicht völlig vermeiden, dass Kunden eine Fliese, die sie vor längerer Zeit ausgesucht und dazu passende Möbel ausgewählt haben, derzeit nicht bekommen können. "Das sorgt dann verständlicherweise erstmal für Enttäuschung", weiß Nicole Kreutzmann. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Auf unbestimmte Zeit auf die ausgesuchte Fliese warten oder sich für eine gleichwertige Alternative entscheiden. "Auch die Alternative muss natürlich gefallen und preislich muss es passen", sagt Nicole Kreutzmann. Nicht nur bei Fliesen, auch bei Holz oder Fenstern gibt es Lieferschwierigkeiten. "Wer gerade baut, weiß das und hat auch Verständnis dafür", erklärt Nicole Kreutzmann. "Es ist eine schwierige Zeit, zum Teil sind es ganz schöne Herausforderungen." Aber diese wurden bislang erfolgreich gemeistert. Die Strategie, das Lager gut zu bestücken, zahlt sich aus. "Bislang haben wir noch für jeden Kunden eine gute Alternative gefunden, so dass alle restlos zufrieden waren."


Und wie geht es weiter? "Es wird erstmal nicht besser und noch zu größeren Engpässen kommen", sagt die Dinklagerin. Aber: "Auch die Industrie wird sich umstellen, neue Wege und - notfalls - Alternativen zu Ton aus der Ukraine finden. Aber das dauert seine Zeit."


Nicole Kreutzmann rät allen, die in den nächsten Wochen oder Monaten Fliesen kaufen möchten, dies bereits jetzt zu tun. Denn es ist nicht absehbar, welche Fliesen künftig wie lange und wie gut lieferbar sind. "Wer die Fliesen jetzt schon kauft, aber noch nicht braucht, kann sie in der Zwischenzeit solange bei uns kostenlos lagern, sofern zu Hause der entsprechende Platz nicht vorhanden ist."


Nicole Kreutzmann ist gespannt, wie sich die Situation weiter entwickelt und welche Herausforderungen in den nächsten Wochen auf sie warten. Klar ist: Langweilig wird es garantiert nicht.


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