Klosterladen & Klostercafé

Alles selbst gemacht

Die Nonnen der Benediktinerinnenabtei St. Scholastika betreiben seit 2000 ihren eigenen Klosterladen samt Café auf dem Gelände des Klosters Dinklage und haben damit im Umkreis von Dinklage eine Nischenposition eingenommen. In der „neuen Rentei“ können Besucher Kerzen, religiöse und spirituelle Bücher, Karten, Devotionalien, Ikonen und Produkte aus anderen Klöstern kaufen. Das angeschlossene Café nutzen viele Gäste für eine Stärkung nach oder vor einem ausgiebigen Spaziergang durch die Burganlage. Im Café gibt es ausschließlich selbstgebackene Kuchen. Immer mehr Reisegruppen nutzen auch das Angebot aus Burgführung, Café und Gottesdienst.

Sobald man auf der Burgallee die Brücke mit der Steinfigur des Heiligen Nepomuk überschreitet, betritt man die „Burginsel“. Rechts befinden sich Klostercafé und Klosterladen im ehemaligen Renteigebäude der Burg. Links der Burgallee erstrecken sich die Gebäude der Kardinal-von-Galen-Stiftung Burg Dinklage mit den Ausstellungen „Nec laudibus – nec timore“ im Backhaus und „Mut woher – Mut wozu“ in der Burgmühle. Daneben lädt die Burgkapelle mit Gruft zur Andacht ein, bevor man dann die eigentliche Burg in Augenschein nimmt. Bodenständig, schlicht zeugt sie mit krummen Fachwerkmauern, dem in niederländischem Stil verzierten Torhaus und der Wetterfahne mit der Jahreszahl 1597 von Geschichte und Geschichten. Im ehemaligen Ökonomiegebäude gegenüber der Burg bieten die Benediktinerinnen Klostergästen Unterkunft. Die dahinterliegende Martinscheune nimmt obdachlose Menschen auf.

Die Burg ist heute Anziehungspunkt für Menschen, die für einen Moment oder auch länger das Alltägliche hinter sich lassen und Natur, Kultur, Geschichte und/oder spirituelle Impulse einatmen wollen. Dazu bietet die Burg mit ihrem gepflegten, natürlichen Ambiente, dem Lichtspiel in der zweifachen Gräfte und dem Blätterrauschen der jahrhundertealten Eichen Gelegenheit zum Verweilen, Schauen, Hören, Riechen und Genießen.

Öffnungszeiten

Café: Mi. – So. 13.30 bis 17.30 Uhr (im Februar nur Fr. - So.)

Laden: Mi. – Sa. 14.30 bis 17.30 Uhr, So. (ohne Gewähr) 15 - 17 Uhr

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Mal expressiv, mal meditativ: Werke des Künstlers Markus Tepe können im Klostercafé besichtigt werden

06.12.2016

Mal expressiv, mal meditativ: Werke des Künstlers Markus Tepe können im Klostercafé besichtigt werden

Eine Ausstellung der besonderen Art lockt ab sofort in das Dinklager Klostercafé: An den Wänden der beliebten Einrichtung hängen nun neun Werke des Künstlers Markus Tepe. Der gebürtige Dinklager lebt und arbeitet mittlerweile in Dresden. Er stellte als Dauerleihgabe für die kommenden zwei Jahre drei Arbeiten auf Papier mit Aquarellfarben und sechs Malereien auf Leinwand zur Verfügung. Ein Oberthema für die Ausstellung gibt es nicht, aber alle Werke sind landschaftlich geprägt. “Ich bin viel in der Landschaftsthematik unterwegs, nehme Motive, Strukturen oder Fragmente aus der Natur, die ich eigenständig ausbaue, weiter entwickle oder als Versatzstück nehme”, beschreibt der Maler. Die Werke sind sehr vielfältig, ihr Charakter ist bisweilen explosiv, aber auch meditativ. Rhythmisch bewegte Flächen wechseln sich mitunter auch im selben Werk mit ruhigen Flächen ab. So malt Tepe ein kleines Landschaftsstück vor seinem Atelier in Dresden in Grüntönen, während andere Werke sehr frei aus dem Kopf heraus entstehen. Die Farben kommen bisweilen zum Klingen und Leuchten, dafür sorgen immer wiederkehrende Wechsel von Hell- und Dunkeltönen. Zum Teil setzt Tepe Farben aber auch viel verhaltener ein, so dass der Betrachter in einem Werk durch Äste hindurch in die Tiefe hinein schaut. Zudem zeigt ein Bild einen Baumwipfel in der Nähe Tepes Atelier mit einem Gewitterhimmel. “An tristen Tagen entstehen besondere Farben wie Kupfer, Grünspan und Grautöne”, schildert Tepe. Bisweilen sind die Werke sehr expressiv, der Rhythmus der Farben spielt dann eine große Rolle und die verschiedenen Farben wirken wie Peitschenhiebe. Grautöne bringen dabei Grün und Blau zum Leuchten. Wie kam es zu der besonderen Ausstellung? Nachdem es im Klostercafé damals zunächst keine Kunst gab, hingen seit 2012 Werke des verstorbenen Dinklager Malers Heinrich Hartung an den Wänden. Die Schwestern Mirjam und Johanna wollten nun für Abwechslung sorgen, kontaktierten Markus Tepe und fragten ihn, ob er im Cafe ausstellen wolle. Die Entscheidung fiel dem Dinklager leicht. Die Schwestern besuchten Tepe daraufhin in seinem Atelier in Dresden zur Auswahl der Bilder. Tepe traf eine Vorauswahl, bei der endgültigen Entscheidung für die Werke brachten sich die Schwestern intensiv ein. Was macht für Markus Tepe die Faszination an der Malerei aus? “Man bekommt immer neue Impulse, gräbt sich immer tiefer ein, entdeckt immer wieder Neues, so dass die Faszination sich verändert”, schildert der 45-Jährige. Für Markus Tepe ist die Raumerfahrung in der Malerei zentral. “Ich kann den Raum als Größe wiederspiegeln, den Raum mit Rhythmus, Energie und Erfahrung füllen und die Dinge, Beziehungen und Verhältnisse im Raum darstellen. Da hangele ich mich entlang”, schildert der sympathische Dresdner und lächelt.  Bereits mit 16 Jahren fasste Markus Tepe den Entschluss, Künstler zu werden. Als Schüler malte er nachmittags gerne. “Ich kann Lebensdinge in der Malerei ausdrücken und Erfahrungen in Bildern sprechen lassen”, erläutert er. Die Malerei sei ein lebendiges Medium. “Man findet seine eigene Themenwelt und seinen eigenen Zugang”, erklärt Tepe. Zudem schaute er sich viel Kunst in zahlreichen Museen an. Unter anderem mit Nachkriegskunst, moderner Kunst, informeller Malerei, amerikanischer Pop-Art und Action-Painting befasste Tepe sich intensiv. Nach dem Abitur am Gymnasium Lohne studierte er an der Kunstakademie Münster (1994 bis 1998) und anschließend an der Hochschule für Bildende Künste Dresden (1999 bis 2003). Von 2003 bis 2005 war er Meisterschüler bei Professorin Ulrike Grossarth (HfBK Dresden). Seit 2006 ist er Dozent für Malerei an der Europäischen Kunstakademie Trier. Im gleichen Jahr wurde er mit dem Kulturpreis der Stadt Dinklage ausgezeichnet. Etwa dreimal im Jahr kommt Markus Tepe zu Besuch in die Heimat. Dann freut er sich auf die Menschen, den Burgwald und die Sprache. “Zudem ist die flache Landschaft etwas Besonderes”, erklärt der Künstler. Die norddeutsche Parklandschaft habe einen eigenen Rhythmus und zeichne sich einerseits durch die Weite, andererseits durch Felder, Wiesen und Wälder aus. Er ergänzt: “Es ist erholsam, auf dem Land zu sein. Die Wege sind kurz, man kennt sich und der Umgang ist persönlich.” Zudem sei die Verbindung Ort-Burgwald-Kloster herausragend. Dinklage ist für Markus Tepe nach wie vor Heimat, die er mitunter auch vermisst. “Es schlagen zwei Herzen in meiner Brust”, erklärt er. Ihm gefällt aber ebenfalls der Kontrast zwischen Stadt und Land. Daher ist es momentan für den 45-Jährigen kein Thema, den Lebensmittelpunkt dauerhaft nach Dinklage zu verlegen – auch wenn er das nicht völlig ausschließt. Doch auch wenn Markus Tepe nicht in Dinklage weilt: Durch seine Kunst ist er dauerhaft in der Heimat präsent. Interessierte können die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Klostercafés, in den Wintermonaten samstags und sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr, besichtigen. Text/Fotos: Heinrich Klöker

Mit Kreativität, Geschick und Herzblut: Schwester Veronika gestaltet Kerzen auf Kloster Burg Dinklage

23.11.2016

Mit Kreativität, Geschick und Herzblut: Schwester Veronika gestaltet Kerzen auf Kloster Burg Dinklage

Fön, Bügeleisen, Küchenmesser, Filzstifte, Stopfnadeln in alten Filzstiften, Backpapier und Walze: Mit diesen Gegenständen kann Schwester Veronika bestens umgehen. Denn es sind ihre Arbeitsgeräte. Sie gehört der Benediktinerinnenabtei St. Scholastika an und ist in der Kerzenwerkstatt auf Kloster Burg Dinklage tätig. Dort gestaltet sie Kerzen zu Anlässen wie Ostern, Taufen, Weihnachten, Hochzeiten oder Jubiläen. Eine Aufgabe, die viel Kreativität, handwerkliches Geschick und Herzblut erfordert, um Ergebnisse zu erreichen, die ihres gleichen suchen.  Die Rohlinge werden von der Firma Jaspers aus Hopsten bezogen und bestehen zu zehn Prozent aus Bienenwachs. Sie sind in diversen Größen erhältlich, eine Standard-Taufkerze hat zum Beispiel die Maße 4 mal 40 Zentimeter. Mit zugekauften Wachsfolien, die es in allen Farben gibt, verziert Schwester Veronika die Kerzen mit prächtigen Motiven. Doch das ist noch längst nicht alles. Aus kommerziell hergestellten farbigen Wachsfolien fertigt Schwester Veronika mittels Bügeleisen und Backpapier neue Farbplatten, die einmalige Farbmischungen und Farbverläufe sowie besondere Strukturen aufweisen. Auch Farbschichtungen kommen zum Einsatz. So werden Wachsfolien verschiedener Farben übereinander gelegt, zugeschnitten, eingerollt und daraus zum Beispiel Flammen, Herzen oder Blätter geformt. Die Motive können als Applikation auf die Kerze gesetzt oder als Inlay in die Mantelschicht der Kerze eingearbeitet werden. Ein Großteil der Kerzen wandert als Vorrat in den Klosterladen oder wird für Aufträge aus dem Laden, die bisweilen sehr individuell sind, angefertigt. Die gestalteten Kerzen sind unter anderem ebenfalls in den Kirchen der umliegenden Orte zu finden, sie werden dank vieler Bestellungen aus dem Internet aber auch nach München, Dortmund oder Leipzig, in die Schweiz und Österreich verkauft, einige Kerzen finden aber auch gar den Weg nach Südamerika oder Afrika. Auch als Geschenke werden besondere Kerzen hergestellt. Bisweilen sind die Werke so individuell, dass sie kaum zu bezahlen sind.  Etwa 800 Kerzen in verschiedensten Größen und zu den unterschiedlichsten Anlässen werden pro Jahr etwa in der Werkstatt gestaltet. Und dabei ist bisweilen ein langer Atem gefragt. Schließlich dauert die Gestaltung einer Osterkerze bis zu fünf Stunden. „Wir verwenden keine Fertigteile, sondern machen alles selbst“, sagt Schwester Viktoria. Auch die Motive werden selbst entwickelt und umgesetzt. Was gefällt der Schwester an ihrer Arbeit? Sie erklärt: „Ich kann meine Gedanken relativ ungehindert mit den begrenzten Wachsmöglichkeiten zu einer Gestaltung werden lassen, die andere Menschen bereichert und sie geistlich inspiriert. Zudem ist die Kerze ein Gebrauchsgegenstand, und Kerzen gehen immer in Licht und Wärme auf.“ Ferner sei die Gestaltung der Kerzen eine spirituelle Aufgabe. Denn es gehe auch darum, die Inhalte zum Beispiel von Weihnachten oder der Taufe theologisch zu vermitteln. Das gelingt mit der ausgeprägten Farb- und Formsymbolik auf den Kerzen. Seit mittlerweile 14 Jahren ist Schwester Veronika in der Kerzenwerkstatt tätig. 6,5 Stunden am Tag, sechs Tage in der Woche. „Ich habe diese Arbeit nicht gelernt, sondern bin da hineingeschubst worden und habe aus der Not eine Tugend gemacht“, erklärt sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Erst seit kurzer Zeit ist Andrea Wolking, die nicht im Kloster lebt, als Mitarbeiterin in der Werkstatt beschäftigt. Sie unterstützt Schwester Veronika dabei, alle zahlreichen Aufträge auszuführen.  Gefertigt hat Schwester Veronika bislang zahlreiche sehenswerte, vielfältige und individuelle Kerzen. Doch auf ein Exemplar ist sie besonders stolz. Für die Seligsprechung der Lübecker Märtyrer erhielt Schwester Veronika vom Erzbistum Hamburg den Auftrag, eine Kerze zu gestalten. Drei katholische Priester sollten selig gesprochen werden, sie hatten zusammen mit einem befreundeten evangelischen Pfarrer die Predigten von Bischof von Galen verbreitet und aktiv gegen die nationalsozialistische Diktatur- und Schreckensherrschaft protestiert. Da es aber in der evangelischen Kirche keinen Akt der Seligsprechung gibt, sollte der Pfarrer nun auch nicht vereinnahmt werden. Durch ihr Glaubenszeugnis gehörten die Vier aber untrennbar zusammen. Das drückte Schwester Veronika durch eine besondere Kerzengestalt aus: einen Vierpass aus zusammengeschraubten und mit Stricken verbundenen, meterlangen Osterkerzen. Das ermöglichte  ein Entzünden der jeweils einzelnen Flammen und verweist auf den engen Verbund, im dem die Vier ein gemeinsames Blutzeugnis ablegten. „Auf diese Weise konnte ich kreativ und verändernd auf die römisch-katholische Seligsprechungsliturgie einwirken: die katholischen Männer wurden selig gesprochen, der evangelische Pfarrer nicht, bleibt aber weiterhin mitgemeint und mitgenannt. Das macht mich noch immer sehr stolz“, sagt sie und strahlt über das Gesicht. So wie zahlreiche Menschen aus Nah und Fern, die Kerzen in der Hand halten oder sehen, die mit viel Liebe, Akribie, Sorgfalt und Freude von Schwester Veronika gestaltet wurden. Text/Fotos: Heinrich Klöker

Mit Herzblut, Begeisterung und Freude: Schwester Antje malt Ikonen auf Kloster Burg Dinklage

15.11.2016

Mit Herzblut, Begeisterung und Freude: Schwester Antje malt Ikonen auf Kloster Burg Dinklage

Schwester Antje schüttet etwas Farbpulver aus dem Glas in die leere Einlage einer Toffifeepackung. Vorsichtig gibt sie aus einem anderen Glas ein wenig mit Wasser verdünntes Eigelb hinzu. Anschließend nimmt sie einen Pinsel zur Hand und rührt vorsichtig. Schwester Antje rührt Eitempera-Farbe an. Dieser Vorgang ist für sie Alltag. Denn das Mitglied der Benediktinerinnenabtei St. Scholastika auf Burg Dinklage ist Ikonenmalerin. In der Ikonenmalerei werden Heilige, Selige, Maria, Christus, Bibelszenen oder Hymnentexte wie das Glaubensbekenntnis dargestellt. Schwester Antje hat schon immer leidenschaftlich gerne gemalt. Seit 22 Jahren malt sie nun Ikonen. Im Jahr 2000 bei der Eröffnung des Klosterladens wurde die Ikonenmalerei von einem Hobby zu einer Werkstatt aufgewertet. Schwester Antje ging daraufhin für einige Monate in ein griechisches Frauenkloster und absolvierte dort ein Intensivpraktikum in Sachen Ikonenmalerei. „Das war sehr effektiv. Ich konnte viele Fragen stellen und Fachbücher kaufen, die es hier nicht gibt“, erinnert sich die Schwester. Der Preis der Ikonen orientiert sich an der Größe und am Detailreichtum. „Das bestimmt den Zeitfaktor“, sagt Schwester Antje. Der Preis für jedes Bild wird individuell berechnet, um Vergleichbarkeit und Fairness zu garantieren. Die Bretter für die Ikonen werden individuell von einem Schreiner angefertigt. Etwa 30 verschiedene Farben stehen der Schwester zum Malen zur Verfügung, durch das weitere Mischen von Farben untereinander werden es noch mehr. Die Eitempera-Farbe ist wie Wasserfarbe etwa nach einer Stunde getrocknet. Das Eigelb oxidiert allerdings auch noch mit dem Sauerstoff der Luft. Ein Prozess, der etwa zwei Jahre dauert. Jedoch kann rund sechs Wochen nach dem Malvorgang die Schutzschicht Harz zur Versiegelung des Bildes übergezogen werden. Etwa eine Woche vor dem Malvorgang wird das Holz zunächst mit Heißleim grundiert. „Die verschiedenen Arbeitsschritte und Wartezeiten tragen zur Haltbarkeit bei“, sagt Schwester Antje. Aus gutem Grund: Denn die Bilder stellen die Ewigkeit dar und sollen dementsprechend haltbar für die Ewigkeit gemacht werden. „Mich interessieren die alten Techniken und sie überzeugen durch große Haltbarkeit“, sagt Schwester Antje.  „Ikonen stellen Herrlichkeit und Ewigkeit dar. Ikonenmalerei ist nicht unkreativ, es ist nicht nur Abmalen. Man kann nach Regeln kreativ sein, eigene Details setzen, Akzente hineinbringen. Dafür ist Spielraum vorhanden“, erklärt Schwester Antje, was für sie Reiz und Faszination ihrer Arbeit ausmacht. Die Ikonenmalerei ist Schwester Antjes große Leidenschaft. Das spürt jeder, der mit ihr über dieses Thema spricht. Je nach Größe des Bildes malt Schwester Antje auf dem Tisch oder an der Staffelei. Zahlreiche Pinsel benutzt Schwester Antje bei ihrer Arbeit. Diese verfügen über kurze oder lange Haare und sind zum Beispiel speziell für Übergänge, Details, Flächen oder das Mischen geeignet. Etwa 20 Ikonen malt Schwester Antje pro Jahr. Die Anzahl hängt allerdings stark von der jeweiligen Größe der Bilder ab. Einige Ikonen werden ohne Auftrag gemalt und über den Laden verkauft, der Großteil wird jedoch nach speziellem Auftrag individuell angefertigt und direkt verkauft. Auch als Geschenke kommen Ikonen zum Einsatz. „Zum Beispiel zu einer Hochzeit, wenn das Evangelium aus dem Traugottesdienst dargestellt wird“, sagt Schwester Antje. Dann wird gemeinsam mit dem Paar überlegt, wie das Bild aussehen kann. Als Bonus werden einige Ikonen auch für den eigenen Gebrauch der Schwestern hergestellt. Schwester Antje kann nach den vorgegebenen Richtlinien auch die Zeichnungen für die Ikonen anfertigen. Denn diese stellen keine Privatinspiration dar und besitzen somit kein Copyright. Wenn Schwester Antje eine Auswahl der von ihnen gefertigten Ikonen präsentiert, bleibt dem beeindruckten Betrachter zunächst nichts anderes als Staunen. Staunen der Bewunderung. An den äußerst detailreichen Werken ist deutlich zu erkennen, über welch hohes künstlerische Talent Schwester Antje verfügt, wieviel Liebe, Begeisterung, Herzblut, Freude und Zeit sie in die Gestaltung der Ikonen investiert. Und der Aufwand lohnt sich: Denn Schwester Antjes Werke berühren und erfreuen Menschen seit vielen Jahren – und sie werden es in vielen Jahren immer noch tun. Text/Fotos: Heinrich Klöker

Der Klosterladen in Dinklage hat eine große Vielfalt an Literatur zu bieten

02.08.2016

Der Klosterladen in Dinklage hat eine große Vielfalt an Literatur zu bieten

Lesefreunde kommen im Klosterladen an der Burgallee in Dinklage voll auf ihre Kosten. Schließlich haben die Schwestern der Benediktinerinnenabtei St. Scholastika ein umfangreiches Literaturangebot für alle Interessierten gestaltet. “Wir haben ausgewählte Literatur, die sich an der Lebensgestaltung der Schwestern und den speziellen Wünschen unseres breiten Kundenstamms orientiert”, erklärt Sr. Mirjam Grote. Die Publikationen lassen den Leser in vielen Fällen den Geist des Evangeliums spüren. Inhaltlich geht es unter anderem um Lebenshilfe, Spiritualität und Religiösität. So gibt es Literatur zu den verschiedenen Sakramenten wie Taufe, Erstkommunion und Hochzeit und zum Umgang mit der Trauer zum Beispiel bei Sterbefällen. “In Buchläden verschwindet die religiöse Literatur allmählich und religiöse Buchläden werden weniger”, weiß Sr. Mirjam Grote. Demgegenüber gibt es in Zeiten des Internets aber noch zahlreiche Menschen, die den Wunsch haben, ein Buch in der Hand zu halten und dieses besondere Gefühl zu spüren. Das kommt den Klosterläden zugute, die sich wie in Dinklage einer großen Resonanz erfreuen. “Viele Kunden haben Fragen und bitten um Hilfe bei der Auswahl. Das ist schön, so kommt man mit ihnen ins Gespräch und kann das Angebot genau erläutern”, schildert die Ordensfrau. Bücher, die im Klosterladen erhältlich sind, sollen anregen und eine Hilfe sein. Besonders beliebt sind bei den Kunden beispielsweise Bücher oder Erinnerungsalben als Taufgeschenke und kleine Bücher für Kinder im "Pixibuch"-Format mit Geschichten aus dem Alten und Neuen Testament. Auch Veröffentlichungen zur Liturgie, Theologie und verschiedene Bibelausgaben für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind begehrt. Die in Dinklage verfügbaren verschiedenen Bibelausgaben und die Bandbreite an Spiritualität sind eher in Klosterläden zu finden als in üblichen Buchgeschäften. Konfessions- und religionsübergreifende Themen werden ebenfalls behandelt. So geht es in dieser Literatur unter anderem um das Miteinander von Christentum und Islam und darum, Einblick in die Kultur des Anderen zu erhalten mit dem Ziel einander letztlich zu verstehen. Auch die Themen Flucht und Vertreibung werden aufgegriffen. Dabei geht es bei allen Unterschieden um das Gemeinsame des Menschen, nämlich darum das Leben in Frieden miteinander zu gestalten. Passend zum Reformationsjubiläum sind auch Bücher über Martin Luther zu finden. “Die Auseinandersetzung kann helfen, den Kern seiner Botschaft zu verstehen, sich von Verklärung und Abwertung zu entfernen sowie das Verbindende und Trennende zwischen Katholizismus und Protestantismus herauszuarbeiten”, sagt die Benediktinerin. Werke von Anselm Grün oder Papst Franziskus gehören ebenfalls zum vielseitigen Sortiment. Diese können unter anderem für Menschen interessant sein, die sich auf Sinnsuche befinden. “Viele Kunden fragen sich ‘wo komme ich her?’, ‘was ist mein Ziel?’, ‘woran orientiere ich mich?’, ‘was ist der Sinn des Lebens?’”, erklärt Sr. Mirjam Grote und ergänzt: “Ihnen können wir den passenden Lesestoff mit auf den Weg geben”. Nicht fehlen dürfen ausführliche Werke zu dem in Dinklage geborenen Kardinal Clemens August Graf von Galen. So ist unter vielem anderen zu seiner Person die von Markus Trautmann verfasste Von-Galen-Biografie zu haben, die sich mit dem Leben und den Aussagen des Seliggesprochenen auseinandersetzt. Zudem befassen sich Publikationen mit Rechten, Aufgaben und der Wirklichkeit von Frauen und es gibt Biografien von Frauen, die ihr Leben gemeistert haben. Auch Literatur zu gregorianischen Gesängen, die die Schwestern auf Deutsch und in Latein pflegen, ist vorhanden. Ferner ist der Klosterladen sehr gut bestückt mit Werken zu Psalmen, die auch im Alltag der Benediktinerinnen eine große Rolle spielen. “Dabei geht es darum, die Aktualität aus den Psalmen herauszuarbeiten, sie in den eigenen Alltag zu integrieren und daraus Kraft zu schöpfen”, erklärt die Ordensfrau. Fachliteratur von Schwestern zu den Wurzeln des Lebens im Kloster oder zum Verhältnis von Männern und Frauen im Orden runden das vielseitige, umfangreiche und interessante Sortiment ab. Das freundliche Personal freut sich auf Ihren Besuch und berät sie stets kompetent und mit großer Freude. Entdecken Sie die Büchervielfalt im Klosterladen: Es lohnt sich! Text/Fotos: Heinrich Klöker

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